Heimische Vogelarten

Wer mich kennt, weiss: ich liebe Vögel! Das ist nicht einfach so daher gesagt, man liebt vieles – Eis, Wolken, Kaffee…

Wer mich kennt, weiss: ich liebe Vögel! Das ist nicht einfach so daher gesagt, man liebt vieles, Eis, Wolken, Kaffee … Meine Vogelliebe geht tiefer. Wenn ich wie jetzt gerade aus meinem Wohnwagenfenster hinausschaue, während ich diesen Text schreibe, und der Blaumeise dabei zuschaue, wie sie sich, auf einem Ast stehend, einen Sonnenblumenkern zwischen ihre Krallen geklemmt hat und genüsslich und leicht gierig darauf herum hackt, dann durchströmt mich ein tiefes, alles ausfüllendes Gefühl des Glückes. Ein bisschen so, als wäre man verliebt. Kohlmeise, Blaumeise, Amsel, Gimpel, Stieglitz, alle bringen mich zum Schmunzeln, jeden einzelnen Tag und das seit nun fast 20 Jahren. Diese Liebe ist nichts kurzfristiges, nichts temporäres, nichts, dass sich einfährt und alltäglich wird. Sie ist jeden Tag genauso besonders und erfüllend wie am Tag zuvor.

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Nun ist die Jahreszeit des Erwachens, des Blühens, des Wachstums. Die Vögel erzählen in ihren Liedern davon und gefühlt kommt jeden Tag eine neue Vogelart dazu, die ihren Schnabel weit aufreisst, ein Revier beansprucht und der Damenwelt sagen will: hört her, ich verkünde es über den Platz, ich bin attraktiv!

Jeden neuen Gesang notiere ich: die erste Blaumeise im Januar, die erste Amsel im Februar und Zaunkönig, Buchfink, Kohlmeise und Co. die ziemlich zeitnah folgen. Ich freue mich wie ein kleines Kind, wenn die erste Goldammer auf dem alten Obstbaum am Feld zum ersten Mal im Jahr trällert, wenn Heidelerche und Feldlerche zurückkehren, der Gesang der Singdrossel erwacht. Und besonders heftig hüpft mein Herz, wenn ich, wie vor ein paar Tagen das erste, noch zaghafte aber weit über den See getragene „Kuckuck“ höre. Dann stehe ich einfach nur still, verzaubert und glücklich im Morgennebel.

An meinem Vogelhaus, in dem ich Sonnenblumenkerne, Rosinen, Hasel- und Walnüsse anbiete, tummeln sich nach Zählung über 20 Arten. Manch alt bekannte und manch besondere wie Gimpel oder Kernbeisser. Und manchmal füttere ich indirekt den Sperber, mit der langsamsten Kohlmeise oder der verträumtesten Amsel.

Was mich in meinem kleinen Mikrokosmos interessiert, nämlich wer hier bei mir so fliegt, trällert, badet, isst, interessiert mich auch im Makrokosmos Mecklenburgische Seenplatte. Ich habe vor mehr als zwei Jahren begonnen, die Vogelarten die mir mit Stimme und/oder Gestalt begegnen, zu zählen. Jede ist mit einem ganz besonderen Moment verbunden, fast ein bisschen wie in einem Vogeltagebuch, im Kopf festgepinnt.

Fast 100 Arten bisher und ich bin noch lange nicht fertig. In dieser Liste sind so besondere Zweiflügler wie die Schleiereule, die uns beim Öffnen eines riesigen Hangartores auf dem Fusiongelände entgegen flog. Oder die Rohrdommel, die mir an einem unserer wunderschönen Klarseen zeigte, wie besonders einige Vogelarten klingen können.

Die Waldohreule deren Kids die gesamte Campingplatzbelegschaft um ihren heiligen Schlaf brachte oder der Wiedehopf, dessen erster Ruf im April mein Herz zum Überlaufen bringt. Und natürlich der Seeadler, heimliches Wappentier, Maskottchen, Schamanentier und Seelenbegleiter, der schon so oft so groß und majestätisch über unseren Köpfen schwebte, als wäre er Eins mit dem Himmel, fest verklebt am Firmament.

Diese Liste wird lang, ich verspreche es Euch, auch wenn bereits jetzt kaum noch Platz darauf ist, einfach weil ich nicht damit gerechnet hätte, damals jedenfalls, wie wunderbar vielfältig diese Region hier ist.

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